Historischer Verein Landkreis Haßberge e. V.

Am 14. Januar 2005 wurde der Historische Verein Landkreis Haßberge e. V. gegründet. Der Verein hat seinen Sitz in Haßfurt und ist ein korporatives Mitglied im Frankenbund.


Nachrichtenarchiv


Exkursion in den Landkreis Rhön-Grabfeld am 28. März 2009


Bild: Dieses Schwert, das man in der Burgruine Raueneck gefunden hat, verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise den Wert des Edelmetalls: Nur der Silberne Knauf hat die Jahre in der Erde unbeschadet überdauert. Das härtere Eisen hielt dem Zahn der Zeit nicht stand.

Am Samstag, 28. März 2009, besuchte der Historische Verein Landkreis Haßberge e. V. den Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld. Mit dem Kreisheimat- und Kreisarchivpfleger des Landkreises Rhön-Grabfeld, Reinhold Albert, führte ein kompetenter Kenner der alten und neuen Geschichte durch die Region. Neben den Zeugnissen der alten Geschichte, wie Schloss Sternberg und den Ausstellungsstücken im Archäologischem Museum Bad Königshofen, sowie der Echterkirche in Breitensee und der Wallfahrtskirche in Ipthausen, standen auch Relikte der jüngsten Geschichte auf dem Programm, wie die Grenzbefestigungen zwischen Zimmerau und Rieth und ein noch erhaltener Wachturm an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Gompertshausen.

Wie kulturhistorisch eng die beiden Landkreise miteinander verknüpft sind, konnten die Teilnehmer daran erkennen, dass sich an der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Königshofen, an der von 1442 bis 1520 gebaut wurde, viele Steinmetzzeichen befinden, die sich auch an Kirchen des Landkreises Haßberge feststellen lassen. So befindet sich das Steinmetzzeichen des bedeutendsten Steinhauers, der im 15. Jahrhundert auch an der Pfarrkirche und Ritterkapelle in Haßfurt gearbeitet hat, gleich mehrfach am Eingangsportal der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Königshofen. Das erst 1973 offiziell zum Heilbad erhobene Königshofen, wurde als karolingischer Königshof gegründet und erstmals 739 als „Chuningishaobo“ schriftlich erwähnt. Vorher hennebergisch, fiel Königshofen im Jahr 1345 an das Hochstift Würzburg. Die Grenzlage zu Sachsen-Coburg bestimmte die Entwicklung Königshofens, das die Würzburger Fürstbischöfe ab 1650 zu einer Garnisonsstadt mit Festungsanlagen ausbauten. Wie stark Königshofen einst befestigt war, kann man an einem Stadtmodell im Archäologischen Museum erkennen.

Im Archäologischen Museum von Bad Königshofen konnten die Exkursionsteilnehmer auch viele eindrucksvolle historische Fundstücke aus dem Landkreis Haßberge besichtigen. So z. B. zahlreiche Fibeln, Lanzen, Pfeilspitzen, Beile, Bronzearmbänder und Armringe vom Großen und Kleinen Knetzberg, ein Bronzebeil aus Bundorf, Bronzegehänge von der Schwedenschanze und ein Schwert, das man in der Burgruine Raueneck gefunden hatte. Ein Besuch des Archäologischen Museums von Bad Königshofen lohnt sich also für Interessierte der Geschichte unseres Landkreises.


Bild: Bronzegehänge aus dem Bereich der urnenfelderzeitlichen (1200–700 v. Chr.) Höhensiedlung auf der missverständlicherweise so genannten „Schwedenschanze“.

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