Vorstellung von Band 12: „Nikolaus Mölter“ am 16. November und 1. Dezember 2011

Bild: Ludwig Leisentritt, Heiner Schneier, Wolfgang Jäger, Dr. Volker Grumbach, Josef Hornung und Dr. Walter Keller (von links).

Am 16. November 2011 wurde im kleinen Saal der Stadthalle Haßfurt der zwölfte Band der Schriftenreihe des Historischen Vereins Landkreis Haßberge der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Autor dieses zwölften Bandes ist Dr. Volker Grumbach. Sein 192-seitiges Buch über Nikolaus Mölter (1862–1945) beleuchtet ein Stück Haßfurter Wirtschaftsgeschichte. Die Firma Mölter, die 1985 ihren Betrieb einstellte, war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der größte Arbeitgeber in Haßfurt und nicht nur deutschlandweit, sondern auch international bekannt. Es handelte sich um einen Recyclingbetrieb, der u. a. aus Wollresten und Altpapier Rohpappe herstellte. Nikolaus Mölter war nicht nur Firmenchef, sondern auch im politischen und kulturellen Leben der Stadt präsent und hinterließ zahlreiche Mundartgedichte. Das Gedicht Nikolaus Mölters über „die Haßferter Fischer – wie sa senn“ ist noch unvergessen, und mancher Haßfurter kann sein Gedicht „die örscht Beicht“ mit dem Missverständnis zwischen Beichtkind und Pfarrer auswendig aufsagen. Einige der Gedichte wurden vom Haßfurter Mundarttalent Josef Hornung vorgetragen. Auch zwei kurze Filme über Nikolaus Mölter und seine Firma aus den Jahren 1938 und 1942 wurden vorgeführt.

Am 1. Dezember 2011 stellte Dr. Volker Grumbach auch in Zeil sein Buch “Nikolaus Mölter – Sein Leben, seine Firma, seine Dichtung” vor. Die Präsentation beleuchtete ein Stück Zeiler Wirtschaftsgeschichte. Auch wenn das Mölter-Unternehmen seit 1955 in Zeil nicht mehr besteht, hat sich Mölter um seine Vaterstadt verdient gemacht. Während in Zeil noch große Teile des einstigen Betriebes zwischen Bamberger-Straße und Mittelweg stehen, ist der einst dominante Werkskomplex in Haßfurt heute nahezu gänzlich verschwunden. Mölter wurde 1932 „in dankbarer Anerkennung der Verdienste um die segensreiche Entwicklung der Industrie“ zum Zeiler Ehrenbürger ernannt. Nikolaus Mölter blieb seiner Heimatstadt lebenslang verbunden. 1997 erhielt eine Straße im neuen Baugebiet „Lange Äcker“ seinen Namen. Gruß- und Einführungsworte sprachen Wolfgang Jäger (Historischer Verein), Bürgermeister Thomas Stadelmann und Stadtarchivar Ludwig Leisentritt. Außerdem trug Josef Hornung Mundartgedichte von Nikolaus Mölter vor. Dr. Volker Grumbach zeigte in seinem kurzweiligen Vortrag auch einen historischen Film anlässlich eines Betriebsausfluges der Firma Nikolaus Mölter & Co. von 1938.

Im Anschluss an beide Präsentationen ließen sich viele Interessierte das Buch von Dr. Volker Grumbach signieren.